Wann kam der letzte Newcomer aus dem Mutterland des Psychobilly? Vor 15 Jahren? KLINGONZ? Danach kam nicht mehr viel, mir fällt aus dem Stehgreif nicht mehr ein. Die Szene war mehr als tot. Heute sind die Gigs der alten Protagonisten zwar im UK wieder gut besucht, aber ein Altersheim kann dann nie weit sein.
Die Rente ist für die meisten Besucher näher als der Schulabschluss, sofern vorhanden. Die ROCK-IT DOGS aus Worchester, alle geschätzte Anfang bis Mitte zwanzig, können somit bei ihren Altergenossen frei aufspielen.
Die dürften von den alten Zeiten wenig mitbekommen haben. Die musikalische Spielwiese des Trios besteht aus Psychobilly, Punk und Ska. Die Tracks sind den drei Richtungen eindeutig zuzuordnen, ein wirklicher Mix ist nicht entstanden.
Der Verdacht, keine potenzielle Kundschaft ausschließen zu wollen, liegt da nahe. Produziert wurde von Alan Wilson, so dass die Gitarre den erforderlichen Raum erhält und der Rockabilly-Sound an jeder Ecke lauert.
Die Qualität der Aufnahme ist damit auch geklärt, sie ist erstklassig. Und da gehören die Jungs hin: In die erste Klasse, nach oben, als Headliner, besser heute als morgen. Nur so kann der Szene wieder wirkliches Leben eingehaucht werden.
Nicht, dass die Treffen mit Leuten im gesetzten Alter keinen Spaß machen würden, aber mehr Frische könnte schon sein. Und dafür stehen die ROCK-IT DOGS. Unbekümmert treten sie auf den Plan, alle aufzumischen, ohne dabei durch alberne Maskeraden oder ähnliche extrovertierte Verhaltensweisen negativ aufzufallen.
Auf ihrem Debüt fehlen zwar noch Hits, aber ich bin mir sicher, der Nachfolger wird nicht lange auch sich warten lassen und dann kracht's! (27:49) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Robert Noy