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ROCK AND ROLL JUNKIE

Commercial Suicide

Dr. phil. Achim Heinze ist Triathlet, Direktor einer Grundschule im tiefsten Bayern – und süchtig nach Rockmusik. Was auf direktem Wege zu seinem Alter Ego führt, ROCK AND ROLL JUNKIE. Als solcher ist er vorzugsweise – wie beim Sport – als Einzelkämpfer unterwegs, hat deshalb auch (fast) sein gesamtes neues Album an allen Positionen (Gitarre, Drums, Bass, Saxophon, Orgel ...) selbst eingespielt, und natürlich auch eingesungen. Nur die Mischarbeit übernahm jemand anderes, Bobby Altvater von Münchner Sky-Studio. Seltsamerweise erinnert mich der Opener „N.T.W.A. (Not this world again)“ mit seinem skeptisch-ablehnenden Blick auf die musikalische Entwicklung der letzten Jahrzehnte musikalisch (und von mancher Melodie her) an „Civilizations dying“ von ZERO BOYS, und auch wenn generell mehr Rock als Punk geboten wird, fühle ich mich doch immer wieder an die Neunziger-Releases von Jeff Dahl erinnert, oder auch an THE FREEZE in jener Zeit. Von Rockismen, etwa übermäßigen Fingerübungen, nimmt der Rock-Doc Abstand, das Songwriting überzeugt durch Eingängigkeit, und so entsteht im Kontext der anderen Aktivitäten des Musikjunkies das Bild von einem, der einfach macht und es liebt, Dinge zu schaffen. Bestes Rock-Album der Welt? Nein, aber ich bewundere auch jeden, der beim Triathlon überhaupt ins Ziel kommt.