RIVERBOAT GAMBLERS

Underneath The Owl

Die Band aus Austin, Texas ist seit mindestens fünf Jahren hierzulande ein gut gehütetes Geheimnis, trotz einer Vielzahl von Releases, und von „To The Confusion Of Our Enemies", dem letzten, 2006 auf Volcom erschienenen Longplayer, finden sich so gut wie keine deutschsprachigen Reviews.

Nun, mit „Underneath The Owl" dürfte sich das ändern. Zwar sind die Zeiten, da ihnen Altmeister Tim Kerr den nötigen Feinschliff verpasste, seit dem vorletzten Album („Something to Crow About" auf Gearhead) endgültig vorbei, doch ist auch da aktuelle Werk trotz einer höheren Poliertheit als die kratzigen frühen Releases kein glatter Mainstream-Crap.

Vor zehn Jahren wäre so ein Album noch auf Fat Wreck oder Epitaph erschienen, ist der Fünfer im Grunde genommen doch einfach eine höchst melodiöse Punkband klassischer Machart. Dass man in der Vergangenheit auch schon mal Verbindungen zu No Idea hatte, wo bekanntlich der Schwerpunkt auf Bands liegt, die klingen wie die kleinen Brüder und entfernten Cousins von HOT WATER MUSIC, ist kein Zufall - und auch nicht, dass beim Opener mit dem s-lastigen Titel „Dissdissdisskisskisskiss" Recess Records-Betreiber und F.Y.P./TOYS THAT KILL-Boss Todd Congelliere beteiligt war.

Die Gamblers schaffen es, Punkrock so hymnisch zu gestalten, wie das in grauer Vorzeit NAKED RAYGUN gelang, sie haben das Zeug, bei der anstehenden US-Tour mit RISE AGAINST auch auf dem Posten des Openers bestehen zu können, und wem, wie mir, AGAINST ME! immer wieder eine Spur zu pathetisch sind, wer es gerne etwas tighter hat, der wird hier bestens bedient.