Dieses Trio aus Plymouth macht keine Gefangenen und legt sofort los mit Oi! und Streetpunk. Und sonst nichts. Schon im Opener „On the streets“, dessen Name einem Verbalbaukasten für Liedtitel dieses Genres entstammen könnte, geht es um „riots“, „boots“, „make a stand“ und „violence“. Die Working Class hat die Schnauze voll, geht raus, zettelt die Revolution an – und tanzt dazu im Takt der Songs von RIOT CITY RADIO. Sind das Klischees? Aber sicher. Zuhauf sogar. Erdacht und geschrieben und dicht gepresst auf dieses Debütalbum mit elf Songs. Aber Punkrock jeder Stilrichtung gründete immer schon auf Klischees. Wie jede andere Subkultur auch. Das gehört dazu. Das ist wichtig, um Abgrenzung zu betreiben und sich seiner eigenen Szene zu versichern. Das ist also nichts Schlimmes. Im Gegenteil, es macht Spaß. Auch im Falle von RIOT CITY RADIO. Sie starten hier mit einem kleinen Oi!-Urknall in eine Karriere, die durch „Time Will Tell“ schon mal einen verdammt gelungenen Auftakt bekommen hat. Musik mit Hand und Fuß und Faust und jeder Menge Street-Attitüde. Ach ja: Und ihre „Working class anthem“ ist tatsächlich eine der charmantesten und schönsten ihrer Art, die seit langem zu hören waren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Dirk Klotzbach
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #166 Februar/März 2023 und Frank Weiffen