REZNIK SYNDROM

Korrekturen

Nach zwei EPs ist „Korrekturen“ das erste richtige Album dieser fünf Stuttgarter, und auch wohl das erste in neuem Soundgewand – hat man sich mittlerweile doch emotionalem Post-Hardcore verschrieben. Der der Band ihren Namen gebende Protagonist Trevor Reznik, abgemagert bis auf die Knochen, litt in „The Machinist“ ein Jahr an chronischer Schlaflosigkeit, und ebenso kaputt und zerrissen wie er wirkt die Gesamtatmosphäre dieser sieben Songs, deren kürzester fünfeinhalb Minuten lang ist.

Innerhalb dieser Songs wird stetig Spannung auf- und abgebaut, es gibt teilweise sehr lange instrumentale Phasen und den genretypischen Wechsel von gesprochenen Vocals und hysterischem Hardcore-Geschrei.

Wer heute auf Bands steht, die grob in Richtung des Spannungsfeldes zwischen SED NON SATIATA oder (damals) YAGE gehen, die zu Vorbildern dieser jungen Formation gehören könnten, der wird sich Zeit nehmen und in dieser LP vielleicht ein Gesamtkonzept entdecken.

Andere stören sich möglicherweise an dem etwas aufgesetzt wirkenden Schema, am Anfang fast jeden Songs erstmal drei Sekunden zwischen dem ersten und zweiten bedeutungsschwangeren, hohen Gitarrenzupfer verstreichen zu lassen.

Vielleicht ist das aber nur nicht so meine Tasse Tee.