Seit 1993, also mehr als dreißig Jahren ist die Kult-Truppe aus Buenos Aires nun schon unterwegs mit ihrem großartigen Sänger Miguel Tomasín, der mit seinem Down-Syndrom eher die Gitarristen Roberto Conlazo, Anla Courtis und Percussionist Pacu Conlazo zur Jam-Session-Inklusion auf Trip einlädt. Es gab zahlreiche Live-Aufnahmen für BBC, WDR, ORF, um nur einige zu nennen, sowie krasse Auftritte im argentinischen TV, immer dem kreativen Output und der stets extrem speziellen Stimme im halligen Nebel der Effekte geschuldet. Der REYNOLS-Stil liegt irgendwo zwischen Industrial, Psych-Rock aus der Psychiatrie und Whitenoise Tapas. Hier gibt es nun einige rare Non-Hits von Compilations aus Malaysia (Xing Wu Records), die sicher in jedem Media Markt zu finden sind, haha. REYNOLS haben damit das erste spanische Album rausgebracht, nach dreißig Jahren und Kollaborationen mit Leuten wie Lee Ranaldo von SONIC YOUTH. Ich hoffe sehr, dass Argentiniens irrer Ministerpräsident Milei damit bald dauerbeschallt wird und Miguel Tomasín ihn dann ablöst. Ich selbst höre die grandios wirren Hits wie „Melates sopirar“ meist, wenn ich auf Ketamin durch die Küche krieche und versuche, Panzerschoggi vom Boden aufzulecken. Dafür, genau dafür liebe ich diese Platte und REYNOLS. Mehr dazu in Kürze.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #175 August/September 2024 und Frank Castro