Was immer sich die Holländer bei ihrem Bandnamen gedacht haben, bleibt wahrscheinlich ihr Geheimnis. Nicht verborgen jedoch sollte ihr Schaffen bleiben, denn hier wird frischer und keinen Vergleich scheuender Bluegrass Cowpunk feilgeboten.
So frisch und vor allem flott, dass ich direkt mal in eine Radarfalle getappt bin, als ich mir das Werk mittels des beigefügten Download-Links im Auto zu Gemüte geführt habe. Ein Banjo im Maschinengewehrmodus.
Da werden Finger garantiert blutig gespielt. Gitarre, Standtrommel, dazu Kontrabassbegleitung und zwei Sänger. Trotzdem nur ein Trio. Die Stimme des Hauptsängers sagt mir zunächst mehr zu, passt vermeintlich mit dem entsprechenden Reibeisencharakter besser zur Musik.
Die Zweitstimme steht in meinen Ohren diesem Sound eher konträr gegenüber, aber auch das hat, zumindest nach mehrmaligem Hören, einen Touch, der eben deswegen gleich nochmal gehört werden muss.
Sowieso wird hier an vielen Ecken immer in die Richtung abgebogen, die man gerade eher nicht erwartete. Das lässt „Bucking“ mit jedem Hören besser werden. Was Hitdichte und Potenzial angeht, liegt die Platte ziemlich weit vorne.
Die besungenen Themen möchte man allerdings mehr der Gattung des vorwiegend amerikanischen Genres zuordnen als dem niederländischen Flachland.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Claus Wittwer