Vulgär, sexualisiert und offensiv peitschen die irischen REPUBLIC OF LOOSE ihre groovelastigen Songs ins Trommelfell. Was jedem Liebhaber eines funky RED HOT CHILI PEPPERS-Basses die Freudentränen in die Augen treiben würde, wird im nächsten Moment von Soul und teuflischem Gospel verdrängt.
Doch warum den hüftbetonten Rock der ROLLING STONES außen vor lassen, passt ja schließlich auch noch rein. Der Stilmix, der auch das ein oder andere Punkzitat vorzuweisen hat, muss dabei nicht immer direkt in einem Song geschehen, erstreckt sich vielmehr über die gesamte Länge und funktioniert dabei hervorragend.
Das Wort "fuck" in all seinen Variationen zählt dabei zu den Lieblingswörtern des Sängers, der von kreischigen Höhen in diabolische Tiefen rast und sich dabei manchmal den Vorwurf gefallen lassen muss, bei diesen Schwankungen einer eher beliebigen Linie zu folgen, also seine Stimmbänder manchmal nicht so recht unter Kontrolle zu haben.
Doch das sind Randerscheinungen, die durch diesen satten Groove und die spannende Reise durch verschiedene Musikstile problemlos aufgewogen werden. Mit diesem Album könnte man so manchen Roadmovie, einige Kneipenschlägerei und düstere Spelunkenszenen vertonen, das Leben brandet hier sexy und mit Groove gegen die eintönigen Punkplattensammlungen.
(61:40) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Simon Brüggemann