Nach Bunny Gets Paid" hätte ich definitv mit einer stinknormalen Rockplatte der Band aus Chicago gerechnet, aber nicht mit so einer extremen Verhöhnung sämtlicher Rockklischees. Den Captain Beefhart haben sie ja schon immer im Blut gehabt, wobei auf Theres A Star..." zu dessen Demontage von Blues auch noch ein avangardistisches, extrem krautrockiges Element hinzukommt.
Selbst ihre noch einigermaßen rockorientierten Nummern wie Sulfur" sind künstlich verlangsamt und aufgebrochen, vermengt mit flirrenden elektronischen Tönen. Der Titelsong ist komischerweise eine leicht dümmlich wirkende Hillbilly-Nummer, während Chinese Balls" einer dieser sexy beinahe-RED RED MEAT-Hits ist, der aber letztendlich stoisch auf ein etwas unspektakuläres Ende beharrt, das übergangslos in ein Banjo meets Elektronik-Loops"-Gefrickel blendet.
Erst gegen Ende zollen sie mit der schüchternen Hyme Quarter Balls" einem breiteren Geschmack kurz Tribut, um abschließend radikal in experimentelle CAN-Gefilde abzutauchen. Insgesamt ist und bleibt Theres A Star..." eine phänomenal unberechenbare Platte, die man einfach lieben muß, weil sie trotz ihrer waghalsigen Verrenkungen eben nicht unhörbar ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #22 I 1996 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #27 II 1997 und Thomas Kerpen