Dass man sich mit dem Thema „Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in Comics“ auseinandersetzen muss, zeigen nicht zuletzt die vielfältigen Versuche von Neonazi-Organisationen, auch mit Comics Anhänger zu ködern.
Und dass Comics auch Antisemitismus und Nazismus geschichtlich thematisieren und ein Stück weit erfahrbar machen, zeigen Comics wie Art Spiegelmans „Maus“ oder die Shoa-Aufarbeitung „Die Suche“ des Anne-Frank-Zentrums.
Der vorliegende Aufsatzband bewegt sich dementsprechend zwischen verschiedenen Polen und stellt (neo-)faschistische Comics jüngeren Datums und Comics aus der Nazizeit ebenso vor, wie für den Unterricht geeignete oder eigens konzipierte Comics neueren Datums.
Zusätzlich werden Stereotype in Comics wie „Asterix“ und „Tim und Struppi“ untersucht und im größten Teil des Bandes das Thema Comics im Schulunterricht diskutiert. Wobei hier wenig konkrete Konzepte geliefert werden, dafür ist der Ansatz hier zu wissenschaftlich-theoretisch.
Der Gelegenheitsleser ist mit dem ausführlichen Vorwort sicher schon gut bedient, denn viele der rund zwei Dutzend weiteren Texte ebenso vieler AutorInnen befassen sich mehr mit Teilaspekten, als dass ein großer Bogen geschlagen wird, dafür ist das Thema doch wieder zu breit.
Pädagogen werden hier aber viel Inspiration und Ansatzpunkte für die Arbeit finden und wer sich intensivst mit dem Thema befassen will, sich für Comicgeschichte und Medienanalyse ebenso interessiert wie für zum Beispiel „Comics gegen Rechtsextremismus und Rassimus im DaF-Unterricht“ wird mit den 450 großformatigen Seiten gut bedient.