Mit einem beeindruckenden Album, randvoll mit enorm tiefen Songpreziosen, meldet sich der Sänger und Songschreiber aus dem tiefsten Kentucky erneut zu Gehör. Rayland Baxter, ursprünglich ein Sohn der C’n’W-Metropole Nashville, verbarrikadierte sich Ende 2016 für drei Monate in einer ehemaligen Gummifabrik, in der sich sein Proberaum befindet.
Binnen dieser Zeit schrieb Baxter stolze 55 Songs, die nun die Basis seines dritten Langspielers sind. Baxter spielt auf „Wide Awake“ unglaublich lässige, beinahe zärtliche Songs, die Soul, Americana und sogar British Invasion-Klänge der späten Sixties vereinen, dabei aber mit einer derartigen Detailfülle ausgeknobelt sind, dass es eine wahre Freude ist.
Wer Referenzen braucht: Es liegt irgendwo zwischen THE BAND, Todd Rundgren und Tom Petty. „Wide Awake“ kam dann schließlich im Studio von Butch Walker zustande, an den Drums half Eric Slick von DR.
DOG aus, und Aaron Embry, der bereits mit Elliott Smith und Brian Eno spielte, saß an Piano und Orgel. Baxters origineller Mix aus Roots-Rock, Alt-Folk, Bluegrass oder auch Indierock bezaubert auf ganzer Distanz, „Wide Awake“ ist, auch wenn weitgehend auf akustischen Instrumenten eingespielt, eine ungestüm vorpreschende Tour de Force durch knapp über dreißig Minuten exzellentem Songwritings, tollen Arrangements und einer spitzenmäßigen Performance.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und Gereon Helmer