RATRIOT #11 / STRASSENFEGER

#5,5

Er ist ein vielbeschäftigter Mann, dieser Urs Böke. Das MAULhURE-Magazin bringt er raus, dieser Tage einen neuen Gedichtband und eben auch das Lyrikfanzine Ratriot. Er selbst schreibt hier zwar nicht mit, sammelt aber Straßenlyrik szenebekannter Punk -und Untergroundliteraten wie Roland Adelmann – in dessen Verlag RUP erscheinen die MAULhURE und auch Bökes Gedichtband, Hermann Borgerding oder Jerk Götterwind.

Dreht man den handkopierten Schnippsellayout-A5er um, hat man den Straßenfeger in der Hand. Andere Herausgeber – Stefan Diezmann und Marcus Mohr –, gleiches Konzept. Hier sind unter anderem Benedikt Maria Kramer oder Ni Gudix am Werk.

In beiden Zines steht Lyrik auf der Tagesordnung, Prosa hat hier nix zu suchen, pro Kopf gibt es zwei bis vier Gedichte. Die Sprache darf gerne derber, härter werden, manchmal knapp, oft direkt, Texte heißen „Paranoia zerhacken“ oder „Vergewaltigt“, Straßenlyrik eben.

Aber hier sind Leute am Werk, die ihr Handwerk verstehen und das beherrschen, was sie tun. Wer also auf Lyrik jenseits von Wasserglas und Blumenvase steht, wird hier seine Freude haben.