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R.A.S. 84

Rien Ne Pourra Effacer

Nach Abgang von Originalmitglied Taky haben sich R.A.S. einer dezenten Namensänderung unterzogen und mit Fred (OPERATION S, DALTONZ), Dave (CONTUSION, TCHERNOBYL) und Lug (TOLTSHOCK) frisches Blut an Land gezogen, um die 2017 via Contra Records eingeläutete Rückkehr fortzusetzen. Damals noch mit Neuaufnahmen nie offiziell veröffentlichter Songs der Jahre 1982 bis 1984 gestartet, schlagen dieses Mal acht Originale zu Buche, allesamt offenbar in einer Zeit- und Qualitätsschleife konserviert, wie es nur den Franzosen gelingt. Ursprünglich aus dem Speckgürtel von Paris stammend, bedürfen R.A.S. 84 an sich keiner weiteren Vorstellung, nehmen mit ihrer ersten EP („Rien À Signaler“) und nur einem Album („84“) eine Ausnahmestellung ein als Blaupause für französischen Oi!/Punk neben etwa KOMINTERN SECT, REICH ORGASM oder CAMERA SILENS. Wo sich andere (oftmals englische) „Legenden“ intensiv der Dekonstruktion des eigenen Erbes widmen, zwischen Karikatur und Peinlichkeit schwanken oder nur in Vollnarkose zu ertragen sind, wollen hier einfach ein paar Überzeugungstäter ohne Rockstar-Ambitionen noch einmal altbewährte Granaten ohne Experimente zünden, die sich locker in den Reigen großartiger Bands aus Frankreich in den letzten Jahren einfügen. Da reicht als Argument schon der erste Song „Toute une vie“, wie gemacht für meine Kenntnisse in Fantasie-Französisch und eine Flasche Pernod.