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RANCOEUR

s/t

Mit CRAN und DALTONZ hatte ich gerade erst zwei frankophone, französische Bands in den Händen, bei denen mir auffiel, dass die sich zwar von Background und Attitüde her dem Oi! zugehörig fühlen, aber musikalisch und vom Artwork her auch an Post-Punk erinnern – im Frankreich-Kontext spricht man dann eben von Coldwave. Nun wie im Falle der aus Nancy stammenden Band mit Ex-STREETS OF RAGE-Mitgliedern allerdings an entsprechender Stelle „Oi!, Coldwave“ zu lesen, ist doch etwas ungewöhnlich. Grufties und Glatzen waren von jeher diametral zu verorten im Subkultur-Kontext, aber 2023 ist eben nicht mehr 1983. Das Debütalbum von RANCOEUR ist eine Coop von elf Labels, in Deutschland kümmert sich Fire and Flames, und wer auf Franko-Oi!-Klassiker wie CHARGE 69 und KOMINTERN SECT steht sowie eben genannte neue Bands etwa auf Une Vie Pour Rien? wird hier bestens bedient. Rauh-melodiöse Songs, eingängig, düster und kämpferisch zugleich, frankophon, mit Texten, die man im Original auf dem schönen großen Faltposter nachlesen kann – eine englische Übersetzung liegt auch bei. Mein Hit: der letzte Song auf der zweiten Seite, das CAMERA SILENS-Cover „Suicide“.