RADIERER

Porko Mondo

Die Limburger Institution präsentiert einen Kessel Buntes in der von ihr seit 1980 bekannten Art und Weise, die weder Kosten, Mühen noch musikalische Schamgrenzen kennt. Schublade? Stil? Sagen wir es mal so: DIE RADIERER sind in jeder Schublade zu Hause und fühlen sich am wohlsten, wenn sie stilistische Grenzen ignorieren oder gar mit Füßen treten können.

Elektro, Post-Punk, Dancefloor, Minimal, Punk, EBM – egal, Grenzüberschreitungen gehören zum Prinzip, in das sich ein Zitat von Bowies „Helden“ ebenso nahtlos einfügt wie DAF- oder RAMMSTEIN-Reminiszenzen.

Oder man covert mit minimal aktualisiertem Text gleich den Wum und Wendelin-Hit „Ich wünsch mir eine kleine Miezekatze“, das trotz aller möglichen Bedenken überhaupt nicht albern wirkt. Wenn der Sänger mich im einen Lied an Till Lindemann, im nächsten an Gabi Delgado und gleich mehrfach an Ilja Richter erinnert, dann liegt das sowohl am textlichen Kontext als auch an der gesanglichen Bandbreite, die abgedeckt wird.

Bands, die wie DIE RADIERER nach über 34 Jahren Bandgeschichte noch mit so viel Selbstironie und Witz bei der Sache sind, ohne aufgesetzt zu wirken, lassen sich an einer verstümmelten Hand abzählen.

Herrlich respektlos, zeitlos, ohne jegliche Alterserscheinungen!