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PULSE PARK

First Second

Sie kommen aus Dortmund und hießen früher MÜNCHHAUSEN. Ihre Geschichte liest sich wie folgt: „Die drei Bandmitglieder lernten sich vor einiger Zeit auf einer Arktis-Expedition in Qikiqtaaluk, Nunavut/Kanada, kennen und begannen in den langen Polarnächten ihre Instrumente zu lernen. Dabei handelte es sich um Ukulelen, die sie mit den Inuit gegen Trockenfrüchte tauschten. Nach der erfolgreichen Einführung eines Zuchtprogramms für Grönlandwale beschloss die Band, zurück nach Deutschland zu gehen. Aber leider entkamen die Huskys mit ihren Habseligkeiten, so dass die Jungs sich damit durchschlagen mussten, in Kanadas Fußgängerzonen Straßenmusik zu spielen und über den Großen Weißen Norden zu singen. Lieder über die Kälte, die Dunkelheit, Lebertran und nicht zu vergessen die weißen Polarhasen.“ Nun, ich bin mir sicher, die Polarhasen haben wir alle schon mal gesehen, wenn der Dealer des Nichtvertrauens LSD ins Gras gemischt hatte. Eine Quäntchen belastbarer erscheint mir die Information, dass das Album im Tonstudio 45 zusammen mit Kurt Ebelhäuser aufgenommen wurde, und womöglich sind auch diese Beteiligten mit Klarnamen aufgeführt: Magnusson (voc, gt), Frank Hagen (bs, gt) und Oliver Polastri (dr). Die elf Songs auf „First Second“ fühlen sich extrem entspannt und angenehm an, sind aber nie banal. PULSE PARK erinnern mich immer wieder mal (das „Park“ im Namen ist sicher ein Zufall) an AMUSEMENT PARKS ON FIRE. Es shoegazet also sehr relaxt, wobei die Gitarren aber immer wissen lassen, sie könnten jederzeit sehr viel lauter, wenn sie nur wollten. Darüber säuselt samtig der Gesang, und das Ganze wäre fast schon Pop, wäre da nicht dieses unterschwellige Noise-Moment. Musikgewordenes Understatement – das kann man mir glauben.