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PULP FICTION

Parallel zu „Reservoir Dogs“, der dem ehemaligen Videothekar Quentin Tarantino nach seinem amateurhaften Debüt „My Best Friend’s Birthday“ von 1987 den Weg nach Hollywood ebnete, erschien aktuell auch sein darauf folgender zitatreicher und humorvoller Gangsterfilm „Pulp Fiction“ als 4K-Ultra-HD-Disc im Steelbook, inzwischen gefolgt von einer Amaray-Version. Wirklich schlecht sahen schon die bisherigen Blu-ray-Veröffentlichungen nicht aus, die zudem mit viel Bonusmaterial ausgestattet waren, darunter interessante deleted Scenes. Obwohl der Film schon zweieinhalb Stunden lang war, fielen dennoch einige Szenen der Schere zum Opfer wie die mit dem 2019 verstorbenen Dick Miller, einem der legendärsten Nebendarsteller der amerikanischen Filmindustrie. Was einen bei der erneuten Betrachtung von „Pulp Fiction“ inzwischen natürlich etwas mit Ekel erfüllt, ist der Name Harvey Weinstein, ohne dessen Firma Miramax wahrscheinlich viele großartige Filme in den Neunzigern nie entstanden wären, daran gibt es leider wenig zu rütteln. Hätte eine andere Firma damals einem jungen, unbekannten Regisseur die Chance gegeben, einen Film mit derartiger Überlänge und ausufernden Dialogen zu drehen, der keinen echten Showdown besitzt und in nichtchronologischer Folge einige Episoden mit absurden Gewalteinlagen und Drogenexzessen aneinanderreiht, deren Verbindung erst ganz zum Schluss klar wird? Inzwischen findet sich „Pulp Fiction“ schon wegen seiner ungewöhnlichen Erzählweise auf zahlreichen „Beste Filme aller Zeiten“-Listen wieder. „Pulp Fiction“ sollte man in seinem Leben zumindest einmal gesehen haben und wird dabei mit jeder Menge unvergesslicher darstellerischer Leistungen belohnt wie von Scientology-Trottel John Travolta, Samuel L. Jackson, Uma Thurman, Bruce Willis, Harvey Keitel, Christopher Walken oder Tim Roth.