PROMETHEUS – DUNKLE ZEICHEN

Im Gegensatz zu anderen Filmemacher seines Alters ist der 75-jährige Brite Ridley Scott immer noch fest imBlockbuster-Kino verankert, wobei man das Gefühl hatte, sein in diesem Jahr durch einen mysteriösen Freitod aus dem Leben geschiedener Bruder Tony hätte in denletzten Jahren die spannenderen Filme gedreht.

Aber Scott wird eben auf ewig der visionäre Schöpfer von „Blade Runner“ und „Alien“ bleiben, und so war derGedanke natürlich reizvoll, dass dieser nach über 30 Jahren zu diesem erfolgreichen Franchise zurückkehren würde, um eine Art Prequel zu drehen.

Der Titel spieltzuerst einmal auf die griechische Mythologie an, in der Prometheus als Schöpfer der Menschen gilt. Das andere wichtige Stichwort lautet aber „Prä-Astronautik“, alsophantastische Theorien à la Erich von Däniken, dass außerirdische Intelligenzen in der Frühzeit der Menschheit die Erde besucht und die menschliche Zivilisationgeschaffen hätten.

Scott und „Lost“-Autor Damon Lindelof hatten sich bei „Prometheus“ also das ehrgeizige Ziel gesetzt, nicht nur die bisherige „Alien“-Sagawiederzubeleben, sondern dabei gleich zu den Ursprüngen der Menschheit vorzudringen.

Als Zuschauer hat man eher das Gefühl, als ob man hier zu denUrsprüngen möglichst abstruser und unglaubwürdiger Drehbuchkonzepte vorgestoßen wäre, bis hin zur Entmystifizierung des „Alien“-Originals, denn was sich„Prometheus“ an haarsträubend krudem Unsinn leistet, hätte selbst so manches B-Movie aus den Fünfzigern vor Scham erröten lassen.

Und das ist „Prometheus“letztendlich auch, ein sündhaft teures SciFi-B-Movie mit fantastischen Bildern, das mir deshalb auch so viel Spaß gemacht hat wie schon lange kein Blockbusterdieser Größenordnung mehr.

Mit einem großartigen Michael Fassbender als Android und Noomi Rapace als akzeptablem Sigourney Weaver-Ersatz.