Die ersten vier Songs geben sich die PREACHERS die Ehre und zocken einen sehr harmonischen Mix aus Surf, Rockabilly und Blues, wobei die ersten beiden Songs ("Do it right now" und "Filthy") in meinen Ohren auch von den FLAMING STARS hätte sein können.
Der Sound hat bei diesen Titeln den ähnlich garagig, bluesigen Einschlag und auch die zugedröhnte, aber sanfte Stimme von Sänger Brother P ist der von Max Decharne nicht unähnlich. Allerdings schraddeln die Niederländer hier dann nicht ganz so schräg, sondern geben dem Ganzen einen durchaus passenden Surf-Einschlag.
Die Rockabilly-Keule à la REVEREND HORTON HEAT wird dann bei "Devils ride" ausgepackt, während der letzte Song, "Mojito", eine schräge instrumentale Surf-Nummer ist. Verdammt klasse, was sich die Burschen da haben einfallen lassen, und ich bin gespannt, ob da für ein Album noch eine Schippe draufgelegt werden kann.
Dann folgen leider die befreundeten STILETTOS aus Utrecht und ich sage vor allem deswegen "leider", weil ich bei den PREACHERS echt Blut geleckt hab, bei den STILETTOS leider auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werde.
Nein, die STILETTOS machen durchaus netten garagigen Power-Punkrock, ähnlich den BRIEFS, und das, was mir da in fünf Songs vor den Latz geknallt wird, klingt schon wie ein scharfes Springmesser.
Doch leider hab ich wohl aufgrund meiner Freude an dem Sound der FLAMING STARS echt die PREACHERS gefressen. Nichtsdestotrotz bieten beide Bands in dieser Kombi einen sehr coolen Stilmix, der, obwohl zeitlich echt kurz geraten, auf jeden Fall Spaß macht.
(23:58) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Carsten Hanke