Einen Synthesizer wie den bei POSTMAN habe ich das letzte Mal bewusst bei GRAUZONE gehört („Hinter den Bergen“) – und eine so schlichte Schönheit, das mag ebenso lange her sein. Zurückhaltende Beatbox im Hintergrund, in der Ruhe liegt die Grazie.
Wunderbare kleine Pop-Songs, die sich leise durch die Hintertüre hereinschleichen, um es sich in deinem Lieblingssessel mit einem unverschämt großen Drink auf lange Zeit gemütlich zu machen.
Das Besondere machen aber die unerwartet eingestreuten Minimalreminiszenzen in Form von vier, maximal fünf Tönen aus, die man so seit den vergangenen Tagen der Kassettentäter-Szene nur allzu selten hört.
Hat etwas Dandyhaftes, aber warum auch nicht, wenn schon Weltuntergang, dann bitte wenigstens mit Stil. Stil ist auch, wenn man bei den Texten genauer hinhört beziehungsweise -schaut, denn hier werden Vorlesungen und Bücher rezitiert.
Was für eine großartige Umsetzung. In Wien tut sich seit einiger Zeit Großes, es ist überfällig, dass sich mit diesem Phänomen endlich einmal jemand auseinandersetzt und das neue Musikmekka ausruft.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #135 Dezember/Januar 2017 und Kalle Stille