POPES

Outlaw Heaven

Der Zusatz zum Bandnamen auf dieser CD lautet „feat. Shane Macgowan“. Wir erinnern uns: Shane, der in jeder Hinsicht großartige Frontmann von THE POGUES, gründete einige Zeit nach seinem alkoholbedingten Rauswurf eben diese Band, THE POPES.

Musikalisch bot die neue Band das, was die POGUES zu dieser Zeit nicht mehr hinbekommen haben. Zwischen jenem ersten Album und diesem hier liegen nicht nur zig Jahre, sondern vor allem auch die Flüssigkeitsmenge des Bodensees an Whisky, Bier und Wein.

Wenn er hier auf dem Album den Song „Loneliness of a long distance drinker“ zum Besten gibt, dann hört man jeder Zeile die absolute Wahrhaftigkeit dieses Songs an. Dieser Mann war genial, eventuell ist er es noch, aber die von Alkohol gezeichnete Stimme, vollkommen zahnlos und zerstört, erschrickt nicht nur, sie macht traurig.

Wahrscheinlich ist dies der Hauptgrund, warum es auch nur für diesen einen Song gereicht hat, den Shane singt. Ansonsten findet sich nur noch ein Teil seines Gesanges beim Titelsong, dem mit Abstand besten Stück des Albums, ganz nebenbei.

Den POPES selbst ist mit dieser „Outlaw Heaven“ ein solides Rock-Album gelungen, nicht mehr, nicht weniger. Wer hier Irish Folk à la POGUES oder frühen POPES erwartet, der wird leider enttäuscht werden.