POLY STYRENE

Generation Indigo

Man hat eine gewisse Beißhemmung gegenüber einer Person, die aktuell schwer krank ist – Poly Styrene alias Marian Joan Elliott-Said, Ex-Frontfrau von X-RAY-SPEX, hat Brustkrebs –, doch jenseits von Mitgefühl und Genesungswünschen muss ich auch klar aussprechen, dass ihr Soloalbum keines ist, auf das irgendwer gewartet hat.

Produziert von Youth (KILLING JOKE) ist „Generation Indigo“ ein belangloses Synthiepop-Album, das in seiner kitschigen Beliebigkeit und mit naiven Texten der Art „I luv ur sneakers“ (...) oder „Virtual boyfriend“ (Wow, ein Song über das heiße Topic Social Networks!) in die Kategorie jener Werke fällt, bei denen man sich fragt, warum niemand im Freundeskreis das verhindert hat: „Hör mal, mein neues Album – wie findest du das?“ – „Öh ...

Sorry, ich muss los ...“ Über belanglosen Achtziger-Synthie-Sample-Trash wurde die durch Auto-Tune verwurstete Stimme gelegt, ein groovender (...) Beat druntergelegt. Und bei aller Verachtung für peinliche Punkrock-Nostalgie muss man klar sagen: GEGEN solche Murksmusik ist Punk damals angetreten! Gute Besserung, Poly, sowohl in körperlicher wie musikalischer Hinsicht.