PLAGUE MASS

Union Of Egoists

Das ist ihr viertes Album, wenn ich richtig mitgezählt habe. Zeit für einen Richtungswechsel, werden sich die Österreicher gedacht haben. PLAGUE MASS erfinden sich mit „Union Of Egoists“ ein Stück weit neu, gehen mehr in die Breite und hauen dir nicht mehr direkt in die Fresse.

Die Grenzen zwischen den einzelnen Songs sind fließend, das Album funktioniert nur als solches und erlaubt nicht die Hervorhebung eines einzelnen Liedes. Man hört den Grazern ihre langjährige Erfahrung an.

Jeder Ton sitzt an seiner richtigen Stelle, die Spannungsbögen sind geschickt aufgebaut, die Wutausbrüche sind gewaltig. Und so komplex und durcharrangiert die Musik von PLAGUE MASS auch geworden ist, so haben sie ihr Gespür für wohlig-warme Melodien nicht verloren.

Momente, in denen einem Schauer über den Rücken laufen, gibt es zuhauf. Und so komisch das klingt: Zwar finden sich auf „Union Of Egoists“ verstärkt Metal-Elemente und dennoch klingt das Album weniger metallisch und stärker im Hardcore verankert als seine Vorgänger.

Solch einen merkwürdigen Widerspruch habe ich zuletzt bei CONVERGE und „Axe To Fall“ ausgemacht. Und ähnlich wie der Bostoner Legende ist den Grazern hier ein Relaunch im Kleinen geglückt.

So und nicht anders hat meiner Meinung nach moderner Hardcore zu klingen.