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PICKMANS MODELL

H.P. Lovecraft, Ulf K.

Ein schwarzhumoriger Zeichner, der sich zuletzt als Illustrator von Kinderbüchern einen Namen gemacht hat, wählt sich im Rahmen der Reihe „Die Unheimlichen“ eine Kurzgeschichte des Pulp-Horror-Meisters H.P. Lovecraft zur Neuinterpretation aus? Was zunächst seltsam unpassend klingt, ist für eine Modernisierung eigentlich eine recht brauchbare Ausgangsposition. Und wenn man etwas weiter zurückgeht, hat Ulf K. ja in der Vergangenheit mit „Der Anfang nach dem Ende“ durchaus schon sehr ernste Inhalte (ohne Worte) dargestellt. Geredet wird hier schon, zwar nicht übermäßig viel, aber genug, um der Handlung ohne größeren freien Interpretationsspielraum folgen zu können. Und der Herausforderung, das in ausschweifenden Worten umschriebene Grauen in Bilder zu fassen, schlägt Ulf K. ein Schnippchen, indem er es einfach nicht zeigt. Auch seinen klar reduzierten Zeichenstil ändert er nicht ab, was der Sache, ohne großartig etwas am Inhalt zu ändern, eine leicht augenzwinkernde Note gibt. Ein Nachwort von Klaus Humann fasst die Biografien der beiden Autoren kurz zusammen und rundet den Band stimmig ab.