Ich habe doch ein paar Minuten nachgedacht, bevor ich mich entschloss, diese CD im Ox zu besprechen, denn mit Punk, Hardcore und Artverwandtem hat PHYLR nun beim besten Willen nichts zu tun. Und doch, da gibt es eine Connection, die - von der Musik mal abgesehen - es rechtfertigt, elektronische Musik zwischen Filmsoundtrack, Ambient und Drum'n'Bass im Ox zu besprechen.
Hinter PHYLR steckt nämlich ein gewisser J.F. Coleman, und richtig, das war auch der Kopf von COP SHOOT COP, jener brillanten New Yorker Noisecombo, die sich vor über einem Jahr auflöste und ein komplettes, unveröffentlichtes Album hinterliess.
Coleman arbeitet offenbar schon seit langem als Filmmusik-Schreiber (u.a. an "Johnny Mnemonic" und "Flashback"), und mit diesem Hintergrund ist er wohl auch mit diversen Gastmusikern an dieses Album herangegangen.
Und ja, mir gefällt diese düstere, mal träumerische, mal sehr rhythmische Platte. Mal was anderes eben, denn ich gebe zu, es gibt Momente, da darf's auch mal keine Gitarre sein.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #30 I 1998 und Joachim Hiller