PHIL MANLEY

Life Coach

Wo Phil Manley draufsteht, sollte auch ein wenig TRANS AM drin sein, möchte man annehmen, denn schließlich gehört der zu den Gründungsmitgliedern dieses großartigen DC-Trios. Das trifft aber nur bedingt auf sein Solo-Debüt zu, denn Manleys Ansinnen ist deutlich experimenteller als bei seiner Hauptband und so stehen im Mittelpunkt von „Life Coach“ experimentelle, von sphärischen Gitarrensounds getragene und fragmentarische Instrumentalnummern.

Auch wenn der Verweis auf Krautrock gerade in gefühlt jedem zweiten Platteninfo gebracht wird, liegt er bei Manley natürlich auf der Hand, denn schließlich waren TRANS AM bereits zu einer Zeit von diesen Einflüssen geprägt, als das Wissen um diese Bands aus Deutschland vor allem Spezialisten und Nerds vorbehalten blieb.

Insofern ist „Life Coach“ eine eher introvertierte wie um atmosphärische Geschlossenheit bemühte Bestandsaufnahme von Sounds analoger Natur, die Manley schon seit Mitte der Neunziger beschäftigen, diesmal aber auf das ironische Augenzwinkern verzichten, das man TRANS AM durchaus unterstellen darf, ganz zu schweigen von deren Over-The-Top-Mentalität.

Ganz klar ein Album, das an langjährige TRANS AM-Fans gerichtet ist, die Manleys Referenzen zu deuten wissen, der einem hier fast schon etwas zu schüchtern und respektvoll erscheint.