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PHANTIM

Tomorrow Is Now

Und der nächste Schlag des Lüneburger Punk-Duos, das es erst seit 2023 gibt und das nun schon das dritte Album rausbringt. Die Cover-Zeichnung mag dystopisch wirken und eher zu einer Crust-Band passen, sie hat aber durchaus ihre Berechtigung. Auch wenn es leider nicht mehr so viele Punks gibt, die auf diese „Landschaft“ schauen können ... Die 17 Songs spannen einen weiten Bogen von schrägen rockigen Tönen wie beim Opener „Can’t remember“ bis hin zu eher D-Punk-typischen Tracks. Allen gemein ist die extreme Tanzbarkeit. Der Sound von THE PHANTIM löst in mir etwas aus, das ich mit den Anfängen der Neuen Deutschen Welle in den frühen 1980er Jahren verbinde und damit auch mit meiner eigenen musikalischen Zweitsozialisation oder auch den ersten Funken der Rebellion. Der Sound ist sehr atmosphärisch, hat teilweise etwas von THE DARK, der britischen Gothic-Punk-Band aus den frühen 1980ern, um dann wie bei „Too late for weed“ auch mal NOVOTNY TV aufblitzen zu lassen. „Lärm“, so beschreiben THE PHANTIM ihre Musik im gleichnamigen Song selbst. Auch die Texte atmen Wut, Protest und düstere Zukunftsvisionen, die nur allzu bald wahr werden. „Die Welt braucht ’ne Therapie“ heißt es in „Therapie“. Die passenden Klangschalen dazu haben THE PHANTIM allemal, nur ob diese Behandlung auch die Krankenkasse übernimmt, steht auf einem anderen Blatt.