Eines der schönsten Oxymorone (oder heißt das "Oxymorons"?) ist "One-Man-Band", impliziert Band doch, dass da mindestens zwei, idealerweise aber drei Menschen musizieren. Petit Vodo also ist eine Ein-Mann-Band, seit 1997 unterwegs im Namen des Blues und Rock, über Vicious Circle und Butcher's Wig sind diverse Platten erschienen und, was für einen Franzosen ja schon mal nicht schlecht ist, den Engländern gefällt's auch, siehe Auftritte in den Radioshows von John Peel und Steve Lamacq.
Sein neuestes Werk nun ist auf dem ausgewiesen Punk'n'Roll-Spezialistenlabel Lollipop erschienen und hat mich sofort überzeugt, obwohl ich bislang nichts von Mr. Vodo kannte: knarziger, aber nicht rustikaler Noisebluespunkrock, der auch mal mit Elektronikeinsatz erzeugt wird (man hat halt nur zwei Hände) und damit weniger Charme verbreitet als etwa Kollege Beat-Man aus der Schweiz, aber Freunde von DOO RAG und Co.
sollten auch hieran Spaß haben. Nur mit weiteren Gastauftritten im Vorprogramm von NOIR DESIR dürfte es so schnell nix mehr werden ... (44:09) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Joachim Hiller