PETER PAN

„Peter Pan“ war nach „Alice in Wonderland“ (1951) der 14. Animationsfilm aus dem Hause Disney (basierend auf dem oft adaptiertenBuch von James N. Barrie), der zwar als Klassiker gilt, aber dennoch nicht als einer der besten Filme aus der goldenen Ära dieses Studios.

Gedreht wurde „Peter Pan“vom selben Regie-Trio, das auch für „Alice in Wonderland“ verantwortlich war, kommt aber deutlich kindgerechter daher. Wobei auch „Peter Pan“ bestimmte Aspektebesitzt, die nicht mehr heutiger Political correctness entsprechen dürften, neben einigen erstaunlich grausamen Szenen.

Sehr unterhaltsam ist der Film aber nachknapp 60 Jahren immer noch, denn auch wenn heutige Animationstechnik die klassischen Disney-Werke längst überholt hat, besitzt deren handwerkliche Perfektionund künstlerische Qualität immer noch viel Charme.

Eher hapert es hier an der grundsätzlichen Umsetzung der Vorlage, denn Barries Theaterstück und Buchbeschäftigten sich mit ernsthaften moralischen und psychologischen Fragen hinsichtlich des Erwachsenwerdens, was bei Disney wie so oft zugunsten einerfamilienfreundlichen Konsumierbarkeit unter den Tisch fiel.

Dafür sind hier alle von Barrie geschaffenen Charaktere vorhanden: etwa die Fee Tinker Bell, dieIndianerprinzessin Tiger Lily, Wendy und ihre Brüder oder der Piratenkapitän Hook, der Gegenspieler von Peter Pan auf der Insel „Nimmerland“, dem einzigen Kind,das niemals erwachsen wird und damit die Verkörperung von Unschuld und Sorglosigkeit der Kindheit ist.

Am unvergesslichsten dürfte hier aber das Krokodil sein,das es auf Hook abgesehen hat und dessen Auftauchen sich durch das Ticken eines Weckers ankündigt, den es mal verschluckt hatte. Abgesehen von dergrundsätzlichen Bild- und Tonqualität wird diese DVD der Bezeichnung „Special Collection“ aber nicht gerecht, denn in Sachen Extras sieht es eher mau aus.