PETER DOLVING

Thieves & Liars

Natürlich ist man geneigt zu erwarten, Peter Dolving, der ehemalige THE HAUNTED-Frontmann, würde auch auf seinem Solowerk dem brachialen Thrash-Sound frönen. Erst recht, wenn man in den Credits zu „Thieves & Liars“ liest, dass Tue Madsen die Platte masterte.

Dass Dolvings Wurzeln jedoch keineswegs im Thrash, sondern eher im Singer/Songwriter-Bereich zu finden sind, und er seine Karriere als Frontmann von MARY BEATS JANE startete, wird schnell vergessen.

Jeder, bei dem dies nicht zutrifft, der wird sich auch über eine Platte wie „Thieves & Liars“ nicht wundern, deren Inhalt beinahe genauso bunt ist wie das dazugehörige Artwork. Hier gibt es pluckernde Elektro-Loops, Jazz, Singer/Songwriter-Elemente, dezente Industrial-Einschübe und verspielte Gesänge, die mal nach David Bowie, mal nach FIELDS OF THE NEPHILIM und mal nach Marilyn Manson klingen.

Da werden sicher einige traditionelle Metalfans, die einen Blindkauf tätigten, schockiert sein, während sich scheuklappenfreie Musikfreunde auf eine interessante Dreiviertelstunde freuen dürfen, deren Highlight, zumindest für mich, die gefühlvolle Albummitte „Sunday mornings“ darstellt.

Anders und gerade deswegen auch gut!