PERFECT SENSE

Man hat schon länger das Gefühl, dass die Bekloppten, die früher mit dem „Das Ende ist nah“-Schild an der Straßenecke standen, inzwischen im Filmbiz Fuß gefasst haben, denn so viele Endzeit-Streifen wie zuletzt, mit oder ohne Zombies, scheint es schon lange nicht mehr gegeben zu haben.

Entweder täuscht dieser Eindruck, oder das Ende dieser Welt ist wie zu Zeiten des Kalten Krieges wieder in greifbare Nähe gerückt. Dumm nur, dass die meisten Filme dieser Art entweder nicht gut sind oder einem nichts wirklich Neues zu erzählen haben.

Zu den originelleren Vertretern gehört dabei David Mackenzies „Perfect Sense“. Wie die meisten von Mackenzies bisherigen Filmen gehört auch „Perfect Sense“ dabei in den Bereich romantischer Dramen.

In diesem Fall handelt sich um eine apokalyptische Romanze, in der Ewan McGregor und Eva Green Liebende in Zeiten der „Entsinnlichung“ spielen, einhergehend mit einem Verlust der sinnlich-konkreten Wahrnehmung.

Wie in vielen anderen Endzeit-Filmen bleibt Mackenzie recht unkonkret, was die Ursachen für diesen apokalyptischen Verlust der Sinne sein könnten, die dazu führen, dass die Menschen nichts mehr hören, schmecken und riechen können, während die uns bekannte Welt als solche unverändert bleibt.

Eine erschreckende Vorstellung, auch wenn natürlich jeder von uns jederzeit damit rechnen muss, einen seiner Sinne durch Unfall oder Krankheit verlieren zu können. Parallel zum Verlust der Sinne der Protagonisten hat man als Zuschauer allerdings das Gefühl, dass Mackenzies Film das Bewusstsein für die eigene Sinneswahrnehmung noch schärfen würde.

Zum einen durch die wundervolle Fotografie des Films, zum anderen durch den Neo-Klassik-Score von Max Richter, die die ergreifende Emotionalität von „Perfect Sense“ bis zum Schluss überzeugend steigern können.