Den Namen Paul Haslinger muss man nicht unbedingt kennen, allerdings war der Österreicher von 1986 bis 1990 Mitglied von TANGERINE DREAM, als diese neben ihren Studioplatten auch weiterhin zahlreiche Soundtracks für amerikanische Filmproduktionen aufnahmen, darunter Kathryn Bigelows „Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis“ oder Ridley Scotts „Legende“ (in der europäischen Version ist allerdings die Musik von Jerry Goldsmith zu hören).
Inzwischen ist auch Haslinger ein gefragter Soundtrack-Komponist – zuerst arbeitete er im Team des Filmmusikkomponisten Graeme Revell, ehemals Kopf der einflussreichen australischen Industrial-Band SPK –, der in den letzten Jahren die Musik zu Filmen wie „Crank“, „Underworld“ oder für die TV-Serie „Fear the Walking Dead“ schrieb, neben der Musik für einige Videospiele.
Bei „Exit Ghost“ handelt es sich um eine der wenigen Nicht-Auftragsarbeiten von Haslinger, die mit ihren rein instrumentalen Ambient-Soundscapes natürlich eine starke Verbindung zu seinen Soundtracks aufweist beziehungsweise zum Schaffen von TANGERINE DREAM.
Dabei gelingt Haslinger aber von Anfang an eine beeindruckend atmosphärische wie nuancierte und eigenständige Mischung aus melodischem Kammerpop und düsteren Dark Ambient-Klängen, die hinsichtlich ihrer kompositorischen Qualität absolut hochklassig ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Thomas Kerpen