Das in Frankreich ansässige Label Throatruiner ist schon seit 2009 erfolgreich in Bereichen des dunkelsten Extrem-Hardcore und -Metal unterwegs, weswegen deren Releases bisher nicht auf meinem Tisch gelandet sind. Im Vergleich zum sonstigen Throatruiner-Programm erscheinen PALECOAL, das Projekt des französischen Multi-Instrumentalisten Alan Billi, fast etwas zahm. Denn die insgesamt vier Stücke liefern einen überwiegend recht entspannten Dark-Ambient-Cold-Wave-Sound, der zwischen den Stühlen von diffuser Ambient-Musik, Industrial-Noise und songwriterisch konkreteren Wave-Einflüssen sitzt. Trotz einer gelungenen Gesamtatmosphäre bleiben PALECOAL aber unter dem Strich etwas zu monoton und nicht packend genug. Echte Höhepunkte oder energetische Entladungen sind Mangelware (quasi die akustische Entsprechung von Coitus interruptus), um längerfristig im Gedächtnis haften zu bleiben beziehungsweise einen wirklich charakteristischen Sound zu entwickeln, was möglicherweise auch an der nicht gerade epischen Länge dieser EP liegt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Thomas Kerpen