PAJO

s/t CD

Mal abgesehen von David Pajos Beteiligung an ZWAN, der Band um Billy Corgan, darf man von dem ehemaligen Mitglied von SLINT und TORTOISE wohl keine wirkliche Rockplatte mehr erwarten. Und so waren seine bisherigen Arbeiten als Solo-Künstler unter dem Namen PAPA M auch überwiegend filigrane, stille LoFi-Produktionen.

Und auch bei "Pajo" steht Homerecording-Ästhetik à la SMOG im Vordergrund, dennoch sind Pajo hier ein paar richtig vollwertige Songs gelungen, die mehr als nur ganz hübsche Fragmente sind.

Eine Sorte melodischen, melancholischen Folks, der sogar mal an Simon & Garfunkel erinnert und ebenfalls seltsame Einflüsse von Gene Pitney oder T. REX aufweist, und der trotz seiner Reduzierung auf Gesang, zwei Gitarren und etwas Computerunterstützung elegante Popsongs erzeugt, abseits von irgendwelchem depressiven Postrock-Gedudel.

Und auch in den etwas abstrakteren Momenten der Platte liefert Pajo immer noch packende, atmosphärische Songs, die mit aufwendigerer Instrumentierung sicher kaum besser klingen würden. Warum er sich jetzt ausgerechnet bei diesem Album nicht hinter irgendwelchen Namen wie PAPA M verschanzt, weiß nur der Künstler selbst, denn seine grundsätzliche Arbeitsweise scheint überall identisch zu sein, ebenso wie der Sound, nur dass hier einfach ein paar bessere, echte Songs entstanden sind.

(08/10)