Manche Alben funktionieren nicht wegen musikalischer Raffinessen, sondern wegen des emotionalem Gesamtbildes, das sie abliefern. „When integrity means death I’ll choose to die“ ist einer der wenigen ganzen, aber wegweisenden Sätze im gequälten Gebrüll und Geschrei, das Sänger Steven Kerchner in diesem Studio-Live-Inferno abliefert, ansonsten beschränkt er sich auf prägnante Zwei- oder Drei-Wort-Sätze, die sich mit der amerikanischen Kriegsmaschinerie auseinandersetzen.
Da wird er in den Trump-Jahren ja noch reichlich Stoff geliefert bekommen. Musikalisch begleitet ihn eine Welle von hämmernden Drums und recht undifferenziertem Gitarrenlärm im Vordergrund, irgendwo zwischen Grind, Feedback, Death und Noise.
Aber was hier beeindruckt, ist die musikalische Brandung, die mit aller Gewalt über dem Hörer hereinbricht und ihn in einen beängstigenden Abwärtsstrudel transportiert. Faszinierend.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Ollie Fröhlich