Celtic-Rock aus Ungarn und gar nicht mal schlecht. 15 Mal lassen Paddy und sein Ratten ganz im Sinne der großen Vorbilder, den frühen POGUES, dem geneigten Hörer keine ruhige Minute. Der erste Track „The six rat rovers“ bietet gleich das gesamte Spektrum der charakteristischen Instrumentierung, Eingängigkeit und Trinkfestigkeit.
Denn genau diese zieht sich wie ein „blauer“ Faden durch 13 eigene und zwei fremde Kompositionen respektive Traditionals („Drunken sailor“, „Bully in the alley“). Das pirateske Coverdesign spricht die gleiche Sprache, also bester „Pub’n’Roll“ (Punk!) angereichert mit ein wenig „Freedom“.
Der Opener ist wirklich klasse und bleibt bis zum Ende hin spannend. Auch im Laufe des Albums blitzen immer wieder kleine Hits auf. „Fuck you I’m drunk!“ zum Beispiel, das in traditionell balladesker Art, vom seelischen Zerbrechen historisch überlieferter Kriegserlebnisse berichtet.
Das Fahrwasser der POGUES wird nur selten verlassen, wer also Aha-Erlebnisse sucht: Fehlanzeige. Hier ein wenig poppiger Punkrock à la GREEN DAY („Hurry home“), da etwas Rock’n’Roll („Bang!“) schließlich aber immer wieder Molly, McKenzies, Murphys.
Auch wenn in diesem Genre keine Überraschungen geschehen werden, so sehr freut man sich doch über – guten – Zuwachs, zumal aus östlichen Gefilden. Stießen aus Down Under erst kürzlich THE GO SET erfolgreich in See, so werden auch Paddys Rats zum Szene-Inventar avancieren.
Die Aufmachung, inklusive aller Texte, gefällt und live könnte ich mit gut vorstellen, dass das trinkfreudige Sextett keine Gefangenen machen wird, oder doch? Piraten!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Lars Weigelt