OWL

You Are The Moon I Am The Night

Der Schreiber dieser Zeilen wird zwar nicht vom Zeitgeister-Label ausgehalten, ist aber dennoch bekennender Fan des Bonner Musiker-Konsortiums, zu dem so eigene als auch illustre Bands wie VALBORG, ISLAND oder KLABAUTAMANN zählen.

Die Konsequenz, mit der die beteiligten Musiker ihren Weg abseits des Kommerzes verfolgen, verdient Hochachtung, wenngleich die Musik der Bands entsprechend selbst spannend, aber meist „uneasy listening“ ist.

In diese Kategorie fällt auch das Zweitwerk von OWL, der wohl traditionellsten Oldschool-Death-Metal-Band im Verbund, auf dem Gitarrist Christian Kolf vergleichsweise geradlinig vorgeht, aber jede Annäherung an das Mittelmaß erfolgreich vermeidet.

Death Metal wird jetzt viele abschrecken, aber OWL spielen auf eine ganz eigene Wiese, weit weg von Schweden, vielleicht in der Nähe der Gräber von CELTIC FROST oder PARADISE LOST. „You Are The Moon I Am The Night“ ist eines dieser Werke, deren Detaildichte hoch ist, die aber im Gesamten funktionieren.

Beinahe gemächlich öffnet sich der Abgrund, um den Hörer tief hinabzuziehen. Bedrohlich und dunkel wirkt Schaffen von OWL, eindeutig mehr Nacht als Mond, mehr Tod als Hoffnung, ein Alptraum ohne Sonnenaufgang.

Das ausleitende Ambientstück passt, wäre aber nicht zwingend notwendig gewesen.