Es hat wirklich schon beinahe was von Unsterblichkeit, wie die New Yorker seit Jahren trotz eines ewigen Daseins in der zweiten Reihe konsequent ihr Ding durchziehen. Insofern ist der Titel des fünfzehnten OVERKILL-Albums passend gewählt und für ihre Hartnäckigkeit verdienen Sänger Bobby "Blitz" Ellsworth und Bassist DD Verni zweifelsohne Respekt.
Leider - und das schmerzt mich als alten Fan der Band immer wieder aufs Neue - reiht sich auch "Immortalis" in die Reihe der zwar durchaus annehmbaren, aber letztlich überflüssigen OVERKILL-Alben ein.
Dabei geht es mit dem gelungenen Thrasher "Devils in the mist" gut los, über die gesamte Distanz finden sich immer wieder ein paar hervorragende Riffs und schöne Gesangslinien, insgesamt aber dümpelt "Immortalis" wie seine vielen Vorgänger auch zu oft in einer Midtempo-Belanglosigkeit, die von der Brillanz der ersten vier Alben nicht weiter entfernt sein könnte und selbst an die durchwachsenen Platten der frühen Neunziger nicht ran kommt.
Das größte Übel birgt der Schluss: "Overkill V ... The brand" soll achtzehn(!) Jahre nach dem vierten Teil auf "The Years Of Decay" die Pseudo-Saga der Album-Rausschmeißer weiter schreiben und ist trotz der bekannten, genialen Gitarrenmelodie ein unheimlich öder Song, der das Dilemma dieser einst grandiosen Band schmerzhaft deutlich macht.
(5)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #158 Oktober/November 2021 und Jens Kirsch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und André Bohnensack