OVAL

Process CD

Markus Popp, der Mann hinter OVAL, hat in seiner Forschungsarbeit um neue, musikverwandte Medien ein neues Werk vorgelegt. Zwischen der ersten OVAL-Veröffentlichung Anfang der neunziger Jahre auf ATATAK, die wie eine düsseldorferische Verwandte der Hamburger Schule klang, und der heutigen, die sich nach Träumen von elektrischen Schafen anhört, liegen mehrere digitale Soundwelten.

Durch die einschlägige Musikpresse fälschlicherweise gewissen Ambient-Techno- Bereichen zugeordnet, konnte Markus seine Fähigkeiten in CD- Scratchen erweitern und Musik erzeugen, die nach einem tropfenden Wasserhahn klang, aber so interessant war, dass sich keiner traute, sie abzustellen, äh, auszustellen.

Den Computer, den er jetzt gebaut und programmiert hat, würde ich gerne mal von Angesicht zu Interface sehen, denn der hat die Platte hier komponiert. Ich meine, das hat sich doch bestimmt schon jeder Musiker gewünscht: Eine Schallplatte von einer Maschine einspielen zu lassen, die alles genau so draufhat, wie der Musiker selbst auch.

Wer jetzt an den lustigen Film "Liebling zieh den Stecker raus, das Wasser kocht" denkt, in dem ein verrückter Maler Spielzeugautos über seine Leinwand fahren lässt, um so Jahrhundertwerke zu schaffen, liegt gar nicht so falsch.

Ich geh jetzt auf jeden Fall nicht mehr schlafen, ich brauche auch keine Therapie mehr, seitdem es OVAL gibt. Danke, Popp!