Musikalisch erinnert das etwas an THE BAD SEEDS mit Country-Einflüssen. Sanftes Besenschlagzeug, Kontrabass, Piano, Orgel und zwei Gitarren sorgen für stimmungsvolle Melancholie. Wer meine Reviews verfolgt, dürfte wissen, dass ich stets großen Wert auf die Stimme und somit den Gesang lege. Ich würde nicht behaupten wollen, dass der Herr am Mikrofon nicht singen könnte, aber in einer Art, die mir wenig zusagt. Jeden Vokal in die Länge zu ziehen, hat auf Dauer was unglaublich Ermüdendes. Auch wird mir zu selten die Melodie verlassen, der Gesang richtet sich permanent nach der Musik oder umgekehrt. Spannung kommt da wenig auf. Grundsätzlich würde für mich zusätzlich eine düstere Stimmfarbe besser passen. So wirkt es leider allzu pathetisch und kommt einer Herbstdepression gefährlich nahe. Schade, denn ohne die Stimme kann ich der Platte durchaus viel abgewinnen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Claus Wittwer