Hört man OSLO TAPES, denkt man sofort an Bands wie GLUECIFER oder MAYHEM, die vielleicht ein paar Demoaufnahmen runderneuert haben. Aber weit gefehlt. Hinter OSLO TAPES stecken vier Italiener, die aus der Gegend um Lanciano an der südlichen Adriaküste kommen. Ein Urlaubsparadies, perfekt geeignet für sonnigen, leichtfüßigen Sound. Aber auch hier seid ihr auf dem Holzweg. Marco Campitelli, der Spiritus Rector der Band, hat vor rund zehn Jahren einen Trip in die norwegische Hauptstadt unternommen und war schwer beeindruckt von Land und Leuten. Deshalb taufte er seine Band OSLO TAPES und widmete sich eher düsteren, sphärischen Klängen. Repetitive Drum-Rhythmen, die an den Krautrock der Siebziger erinnern, psychedelische Gitarren, hypnotische Basslinien und geisterhafte Flüstervocals bestimmen den Sound. Unterstützt wird Campitelli von Amaury Cambuzat (ULAN BATOR), Mauro Spada und Federica Sergente (ZIPPO). Während der Aufnahmen freundete sich Campitelli außerdem mit Emil Nikolaisen an, dem Gitarristen der norwegischen Shoegazer-Band SERENA MANEESH und Bruder von KVELERTAK-Sänger Ivar Nikolaisen. Emil erklärte ihm das Innenleben der Norweger und sorgte für den Albumtitel „Ør“, das heißt übersetzt „schwindlig“ oder „verwirrend“. Stellenweise klingt der Sound auch wie in einem Fiebertraum. Gute Besserung.
© by Fuze - Ausgabe #89 August/September 2021 und Rodney Fuchs
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Wolfram Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #171 Dezember 2023/Januar 2024 2023 und Wolfram Hanke