ORIGINAL LOW FI

Mad Men Butterfly

Also mir sind Projekte immer sehr suspekt, die tausende von erklärenden Statements auf das Volk loslassen und ihrer eigenen Musik den Zauber nehmen. Mitteilungsbedürftigkeit? Dazu sollten eigentlich die Texte reichen, gerade wenn man aus dem Randgebieten des HipHop kommt, auch wenn es den Hörer nicht direkt verständlich ist, aber MC, sprich: „Master of Ceremonies“ ist da schon unmissverständlicher.

Es gab ja schon immer Bands, die auf der Grundlage von Dub-Experimenten und zu vielen Drogen eine sehr freie und weite Auslegung dieses Genres vollzogen. Allerdings bewegen sie sich dann direkt in einer anderen Liga.

Sicher, O.L.F. sind ist kreativ und stellenweise innovativ, was ihnen allerdings absolut fehlt, ist Selbstreflektion und eine gesundschrumpfende Selektion. Zu viele Hänger, pubertäre Ausbrecher und unnötige Exkursionen in die unendlichen Weiten der Echokammer machen es einen schwer, ihnen immer konzentriert zu folgen.

Es reicht eben nicht, „Fly away!“ zu hauchen und dann am Echo zu drehen. Ich weiß, es ist unerträglich, wenn man glaubt, das ganze Universum drehe sich um einen, und dann stößt man plötzlich an die Grenzen der eigenen Fähigkeiten.

Kann es sein, dass da manchmal Frust und Lustlosigkeit die Oberhand gewann? Das ist zu einfach, meine Damen und Herren und Kinders! Da fehlt es eindeutig an Sprachgewalt der Wortfolgen und Ausdrucksstärke der Texte.

Der morbide, dunkle Charme, der wie ein Fluss das Album durchzieht, gefällt mir dahingegen sehr. Alles ist in einem Auflösungsprozess, nur setzten O.L.F. die Ruinen, die sie besingen, nicht neu zusammen.