Foto

OLLRICH FEAT. SNZ

Musik

Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, sagt ein Sprichwort. Das sei an dieser Stelle erwähnt, denn „Berlin“, der letzte Song dieser ansonsten famosen Scheibe, geht mir auf den Geist. Als alter West-Berliner Aborigine kann ich nicht fassen, dass schon wieder einer über Berlin herziehen muss. Mir würde im Traum nicht einfallen, als Berliner darüber zu singen, weshalb ich nicht in Stuttgart oder Dresden leben mag. Und vor allem: Wodurch wurde es hier denn so befremdlich und überfüllt? Doch wohl auch durch zugezogene Karriere-Provinzfürsten? Und im Übrigen gibt es nicht nur in Kreuzberg „coole Leute“ und Berlin besteht nicht nur aus dieser skurrilen Innenstadt. Diese Mini-LP kommt nur mit 300 Exemplaren auf den Markt und ist handnummeriert. Der von FLEISCHWOLF bekannte Könner hat hier ansonsten wirklich Großartiges kreiert. Das pendelt echt zwischen SANTANA-Riffs und THE CURE. Ein Song vereint vermutlich unbewusst DIE SKEPTIKER, SCHLESSMUSKEL und LENINGRAD 44. Klasse umgesetzt ist das alles, Ollrich und Gang legen die Scheuklappen ab, bleiben aber ihrem Kern treu, eben alte Helden mit neuem Stoff zu würdigen. Das hat schon seine oben erwähnte Hauptband mit ihrem Album „Gut geklaut“ vorgelebt. Stark!