Odd Nosdam, früher Teil des Anticon-Underground-HipHop-Trios CLOUDDEAD, betreibt hier eine kunstvolle Form des Samplings mit deutlichen Hip-Hop-Strukturen, allerdings weniger aufdringlich als das beim NOTWIST-Ableger 13 & GOD der Fall war, und auch weniger radikal als bei DÄLEK.
Das ist mehr eine Fortführung der Ambient-Soundstrukturen eines Brian Eno oder der Cut-up-Techniken der RESIDENTS. Richtige Songs fallen hier eher mal nicht ab, aber Odd Nosdam versteht es dabei durchaus, atmosphärische, epische Soundpuzzle zu erzeugen, die weniger fragmentarisch daherkommen als seine früheren Sachen.
Ganz einfach zu hören ist das Ganze dennoch nicht. Mike Patton ist hier bei einem Track als Gast vertreten, und der ist dann auch noch derjenige, den man ehesten als Popsong bezeichnen könnte, zumal Patton hier mal zur Abwechslung wieder richtig singt.
Interessante Platte, die in ihren besten Momenten den psychedelischen Charakter von Bands wie MY BLOODY VALENTINE oder SPACEMEN 3 annimmt, allerdings ohne Gitarren. (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Thomas Kerpen