NUR 48 STUNDEN

An der grundsätzlichen Jugendschutz-Problematik hat sich in Deutschland zwar nichts geändert, dafür werden gerade aber jede Menge verdiente Klassiker der Achtziger von ihrer Indizierung befreit, während die BPjS in anderen Fällen leider an ihren selten wirklich nachvollziehbaren Entscheidungen festhält.

Und so kann man sich jetzt bei Walter Hills „Nur 48 Stunden“ über eine ungekürzte Fassung mit „ab 16“-Freigabe freuen. Die Freude hält sich allerdings in Grenzen, denn Paramount hat hier nur die alte DVD-Fassung mit anderem Cover neu aufgelegt, deren Qualität höchstens noch den Anforderungen eines Röhrenfernsehers genügt.

Dabei gibt es in England und den Staaten sogar Blu-ray-Veröffentlichungen von „Nur 48 Stunden“, die zwar alles andere als perfekt sind, aber deutlich besser aussehen als das deutsche DVD-Release.

Die schwache Fortsetzung „Und wieder 48 Stunden“ von 1990 bekam im letzten Jahr eine qualitativ deutlich hochwertigere DVD spendiert. Bedauerlich, denn Hills Film mag zwar nicht zu seinen besten gehören, da das Ganze hinsichtlich Story und Umsetzung zu einfallslos inszeniert ist, aber dafür wurde mit diesem immer noch prächtig funktionierenden Buddy-Movie der Grundstein für ein Sub-Genre gelegt, in dem es um ungleiche Polizisten-Paare geht.

In diesem Fall ist allerdings nur einer der beiden ein Cop, der andere ist ein windiger Kleinkrimineller mit großer Klappe, die erste Rolle von Eddie Murphy („I’m your worst fucking nightmare, man! A nigger with a badge“) und Ausgangspunkt für seine weitere Filmkarriere.

Insofern ist es die Chemie zwischen Murphy und Nick Nolte – der hier den verwahrlosten Ermittler spielt – bei der Jagd auf ein paar skrupellose Gangster, die „Nur 48 Stunden“ so extrem wirkungsvoll macht.

Und nicht ohne Grund war der Film auch an der Kinokasse ein ziemlicher Erfolg.