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:NODFYR:

Eigenheid

Von 2002 bis 2013 war Joris „Boghtdrincker“ van Gelre einer der beiden Sänger der Pagan-Folk-Metal-Band HEIDEVOLK (bei Napalm Records beheimatet), die durch ihren zweistimmigen Männergesang ein gewisses Alleinstellungsmerkmal besaßen, aber ansonsten in eher stereotypen Metal-Gewässern unterwegs waren. Die neue Band von Joris van Gelre heißt :NODFYR:, die bereits 2017 bei Ván eine ausgezeichnete Single mit zwei epischeren, über sechsminütigen Stücken veröffentlicht hatten. Dabei stach vor allem van Gelres charakteristischer, mächtiger Gesang hervor, aber auch ansonsten ragten :NODFYR: mit ihrer eigenwilligen Mischung aus Folk, Doom, and Black Metal aus der Masse belangloser Metalbands hervor. „Nodfyr“ bezeichnet offenbar einen seit dem 8. Jahrhundert bekannten heidnischen germanischen Brauch des Feuermachens, und auch beim Artwork zeigt sich das Faible der Niederländer für die Folklore, Mythologie und Natur ihrer Heimat Gelderland – alles aber völlig unpeinlich. Völlig unpeinlich ist auch der Midtempo-Heathen-Folk-Doom der Niederländer, auch wenn van Gelre hier gesanglich mit ordentlich Pathos am Werk ist. Was ihre Vermischung von leicht hippieeskem Folk, subtilen Keyboard-Einsätzen und härteren, extrem verdichteten Gitarrensounds angeht, wirken :NODFYR: oft mehr wie Geistesverwandte des folkigen Post-Punk von NEW MODEL ARMY oder des Gothic-Rock von FIELDS OF THE NEPHILIM, abseits der üblichen stereotypen Metal-Elemente, was nicht zuletzt für den insgesamt positiven Gesamteindruck bei dieser Platte verantwortlich ist.