NO ROOM FOR ROCK STARS

The Vans Warped Tour

Es gibt wohl kaum ein besseres Beispiel als FOREVER CAME CALLING, um das Phänomen der Vans Warped Tour darzustellen. Auf sich alleine gestellt, reist die kleine Band dem Tross von Stadt zu Stadt hinterher, verkauft ihre Demos auf Parkplätzen und sammelt Unterschriften für eine Teilnahme im darauf folgenden Jahr – und wird am Ende mit einem Auftritt auf einer Nebenbühne belohnt.

Heute in den USA aus der alljährlichen Konzertkalender nicht mehr wegzudenken, hat auch die von Kevin Lyxman vor bald 20 Jahren auf die Beine gestellte Tour klein angefangen. Dass mittlerweile ein erfolgreiches Unternehmen daraus geworden ist, zeigt „No Room for Rockstars“ von Regisseur Parris Patton auf eindrucksvolle Art.

Statt der üblichen Interviews mit Tour-Veteranen, nähert sich der bislang sehenswerteste Film über die Warped Tour dem Geschehen über vier Porträts. Den Außenseitern FOREVER CAME CALLING steht mit SUICIDE SILENCE eine etablierte Band gegenüber, deren Sänger mit Familie reist und damit die Größe demonstriert, die die Tour mittlerweile angenommen hat, aber auch die dafür eher ungewöhnliche familiäre Atmosphäre.

Zwei weitere unterschiedliche Acts ergänzen diesen Film, der mehr ist als nur eine Momentaufnahme der 2010er Tour, aber nicht den Anspruch erhebt, das Erfolgsgeheimnis der Warped Tour erklären zu wollen: Während sich NEVER SHOUT NEVER über die Kommerzialisierung der Tour sowie der Musik im Allgemeinen beschweren, stürmt Mike Posners Album im Laufe der Tour die Charts.

Unterschiedlicher könnten die zwei Monate auf Tour kaum verlaufen – und doch gehören sie alle zur Warped Tour. Eine Bonus-CD sowie Live-Material gestandener Warped Tour-Bands ergänzen diese sehenswerte Musikdokumentation.