NO BORDER JAM

Nashud Ldeh, Ljuba Babić

Vordergründig erzählt „A Tale Of A Fight For Survival“ die Geschichte des slowenischen No Border Jam Festivals. Eigentlich geht Nashud Ldeh aber darüber hinaus und lässt auf zarten 64 Seiten die Geschichte des (Punk-)Rocks in den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens gemeinsam mit der Illustratorin Ljuba Babic zu einem comicartigen Gebilde ohne richtige Sprechblasen werden.

Ldeh erläutert elitäre Tendenzen zu den Anfangszeiten des Jugo-Punks, die Situation der Szene nach Kriegsende oder erzählt in Kurzabrissen vom Werdegang einzelner Bands. Aber es geht natürlich auch um das Festival: Meilensteine – das von OI POLLOI eingeforderte Verbot von Zigarettenwerbung oder die Einrichtung einer veganen Küche – werden ebenso erwähnt wie unangenehme Aspekte, die erst nach Protesten gecancelte Verpflichtung der serbischen Nationalisten KBO! als Headliner beispielsweise.

Eingestreute halbrealistische Abbildungen von Flyern, Plakaten und CD-Covern bündeln dabei die Fakten. Das No Border Jam-Festival hat nun ein englisches Sprachrohr. Ob sein Fortbestehen damit gesichert ist?