Post-irgendwie-alles liefern NIGHTSHIFT auf dem Nachfolgealbum zu ihrem letztjährigen selbstbetitelten Debüt. Die Glasgower Band bedient sich dabei am kompletten Indie-Fundus der letzten vierzig Jahre. In den repetitiven Strukturen finden sich außerdem Reste von Folk, Jazz, Shoegaze und vielleicht auch ein bisschen Punk. Mit „Piece together“ startet das gelungene Unterfangen wie eine Mischung aus THE EVENS und WARPAINT. Das halb frei vorgetragene, halb gesungene „Make kin“ ist ein erstes Highlight. Das siebenminütige „Powercut“, vermutlich das Kernstück, lässt wiederum Klarinetten auf Synthies in ziemlich freier Umgebung aufeinandertreffen. Trotz des bisweilen etwas bizarren Soundgemenges auf Albumlänge lassen NIGHTSHIFT die Songs nie unnötig ausufern und schaffen so ein ziemlich einzig- wie eigenartiges Album.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Michael Schramm