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NIGHT OF THE LIVING DEAD

Mit „Die Nacht der lebenden Toten“ begründete George A. Romero 1968 das moderne Zombie-Genre und drehte auch einen der kommerziell erfolgreichsten, unabhängig produzierten Horrorfilme. Dummerweise ließ sich Romero durch seine Unerfahrenheit im Filmgeschäft damals um die Früchte seiner Arbeit bringen. Möglicherweise war das auch ein Grund dafür, 1990 ein Remake zu drehen, mit Romero als Produzent und Drehbuchautor, um doch noch mal finanziell vom Kultstatus des Originalfilms zu profitieren. Regie führte der eigentlich als Maskenbildner bekannte Tom Savini, der schon für „Die Nacht der lebenden Toten“ die Spezialeffekte kreieren sollte, aber dann nach Vietnam eingezogen wurde, wo er als Kriegsfotograf reichlich Anschauungsmaterial für seine eigentliche Profession bekam und anschließend oft mit Romero zusammenarbeitete. Kommerziell war das Remake aber nicht übermässig erfolgreich, und auch ich hatte damals das Gefühl, dass die Geschichte in der ursprünglichen Schwarz-Weiß-Version mehr Atmosphäre besaß. In Deutschland war der Film dann lange indiziert und beschlagnahmt und ist erst seit diesem Jahr wieder legal in ungeschnittener Form erhältlich. Inzwischen erschien „Night Of The Living Dead“ (der deutsche Titel war eigentlich „Die Rückkehr der Untoten“) in unterschiedlichsten Editionen auf DVD und Blu-ray, die aber alle als Bonus nur einen Audiokommentar von Savini enthalten und ein kurzes, aber interessantes „Making of“, in dem auch die Szenen zu sehen sind, die für die amerikanische Kinofreigabe entfernt werden mussten. Inzwischen würde ich Savinis einzige Regiearbeit zu den besseren Remakes im Horrorbereich zählen – gleichermaßen Hommage als auch Neuinterpretation –, die deutlich blutiger ausfällt, ein leicht verändertes Ende besitzt und im Gegensatz zum Original mit einer weiblichen Heldin aufwartet.